SV Hohendorf vs. Hohensee United (11.08.2012)

Hohensee United kann es auch in Schuhen - 0:1? - da wechseln wir doch ´n Mädel ein

Selbstverständlich hatten sich die Kicker riesig auf das Spiel gefreut, denn keinesfalls hatte man das Vorjahr und den ersten Auftritt vergessen. Und um es auch vorwegzunehmen, man ist dem Hohendorfer SV - und in persona Axel Bork - dankbar, dass er diese Möglichkeit geschaffen hat. Schließlich ist es für eine Mannschaft, die im Spielbetrieb steht, ungewöhnlich, sich mit einem Freizeitteam zu messen. Dass dafür der Rahmen des Hohendorfer Dorffestes genutzt wird, ist darüber ein angenehmer Umstand, der - so der Originalton der beiden Ideengeber Axel Bork und Enrico Kufahl - zur Tradition werden soll. In den Becher der Vorfreude waren zuletzt aber ein paar Wermutstropfen gefallen, denn die Beachsaison hatte ihren Tribut gefordert, man hatte größte Mühe, überhaupt ein Team auf die Beine zu stellen - und eigentlich war man auf ein Spiel Acht gegen Acht auf kleinerem Feld eingestellt. Davon war am Spieltag keine Rede mehr, also lag das Augenmerk eher weniger auf "Fun", dafür mehr auf dem Fitnesszustand. Wie sich im Nachhinein herausstellen sollte, völlig unbegründet. Denn vom Anpfiff weg sah es so aus, als würde man das alle Tage machen. Also das mit dem schweren Runden auf die großen Tore. Lediglich Totti musste nach wenigen Minuten ausgetauscht werden, da er mit Schuhen an den Füßen deutliche Schwierigkeiten hatte und kein Gefühl verspürte. Der von Hohendorf geborgte Youngster Sebastian Müller (19) kam. Er musste ja keine Verantwortung übernehmen, denn das United-Spiel lief schon auf Hochtouren. Nachdem Hoffi im Kasten den ersten Ball noch an den Pfosten "guckte", war er bei der ersten Glanzparade schon wieder Weltklasse. David interpretierte den guten alten Libero ohne jeden Fehl und Tadel (Hohendorfer Verantwortliche werden ob Schnelligkeit, Sprungstärke, Kompromisslosigkeit und Fitness neidisch gewesen sein), an Big Hoffer war (nur allzu verständlich) schwer vorbei zu kommen und für Jenner war der Manndeckerposten eher ein Unterforderung. Allerdings musste man auf den lädierten Zeh Rücksicht nehmen, so dass die solide Arbeit wichtiger als der Bienenfleiß war. Für diesen war ohnehin Kev verantwortlich. Er war ohnehin heißgelaufen, weil er durch den Auslandseinsatz die gesamte Beachsaison verpasste und endlich wieder das United-Trikot tragen durfte. Schnell rückte er für Totti in die "Doppel-Sechs" und sorgte mit Gorden für die nötige Kontrolle. Vitus beackerte den linken Flügel als hätte er immer schon dazugehört und nicht gerade sein United-Großfelddebüt gegeben. Eigentlich ist es müßig, an dieser Stelle große Worte über den richtigen "Sechser" zu verlieren, dessen Glückszahl doch eigentlich die Acht ist. Gerade 38 geworden (das möchte er gern zwei Jahre bleiben) ist er der Kopf des Ganzen. Des ganzen Unternehmens Hohensee United, des ganzen Kicks gegen Hohendorf. Natürlich übernahm er die Regie, bestimmte das Tempo und war überall zu finden. Und jeder hätte ihm wohl das Tor gegönnt - doch selbst Enro versiebt mal einen Riesen... Es fällt natürlich schwer, aber auch die Stürmer muss man loben. Nicht gerade für die Laufarbeit, wohl aber für ihre "Auffassungsgabe". Und so ein Präsident macht nun mal immer alles richtig, während der bärtige Horst - als Matchwinner des Vorjahres - sich der besonderen Beobachtung immer wieder entziehen konnte, aber zwei erstklassige Chancen liegenließ. Auch Domi musste erst ein bißchen Gespür zum Tor und Gegner bekommen. Es traf die United aus heiterem Himmel, als ein Hoffer-Paß sehr kurz geriet, Gorden prallen ließ und dem Hohendorfer die freie Durchfahrt zum 1:0 genehmigte. Doch nur um die spielerische Überlegenheit der United zu umschreiben, ist die folgende Szene typisch: Wat 0:1, da wechseln wir doch ein Mädel ein. Klar, kannten wir Katrin schon als weihnachtliche Jounglierkönigin und wußten um ihre aktive Teilnahme an dieser Männerdomäne, doch überraschte ihr Einsatz. Doch irgendwer musste das Mädchen Erik (er hatte noch Wade) ersetzen. das tat Katrin - mit sehenswertem Paß auf Domi, der ohne Federlesen vor der Pause zum 1:1 einfegte. Die Stimmung war also auch noch gut - der sorgenvolle Coach Olaf konnte keine außergewöhnlichen Ermüdungserscheinungen entdecken - als der zweite Durchgang angepfiffen wurde und Hoffi recht bald die Arbeit verweigerte. Er redete sich mit "doppelt abgefälscht" heraus, andere meinten, dass der Null-km/h-Ball aus 30 Metern haltbar war. Es spielte aber keine Geige, denn auch in diesem Spielteil war Hohensee deutlich spielintelligenter und um das Niveau bemüht, als der passive Gegner, bei dem die Spiellast auf zu wenigen Schultern lastete. Antreiber Fahl (Zitat: bei den Senioren muss ich mehr laufen) hatte da bessere Mitspieler-Unterstützung. Und es war etwas mehr als eine Stunde gespielt, ehe erneut der Präsident Übersicht bewahrte und das tat, wofür wir ihn als Präsidenten lieben - glänzen. Innenpfosten, 2:2. Es war nur zwei Minuten später, als Kev - nun links agierend - nicht zu stoppen war und das 3:2 markierte. Postwendend fiel der Ausgleich, doch dann nach 75 Minuten nutzte erneut Kev die originelle Vorbereitung seiner Kollegen zum Siegtreffer. Zwar waren die letzten Minuten nicht gerade von einer Tempo-Verschärfung geprägt, aber wollte man das den United-Kickern ankreiden? Der umfangreiche United-Anhang um die griesgrämig dreinblickenden, weil verletzungsbedingt nicht mitspielenden Heiner und Erik, hatte ohnehin schon längst auf "Siegermodus" umgestellt. Nicht fehlen darf der Vermerk der Fairness. Zwar musste Gorden gegen seine Vereinskollegen einiges einstecken, ansonsten aber war es wohltuend vernünftig, ein Dank dem Gastgeber. Der Hohensee-Tross konnte diesen Dank nicht gebührend weiterreichen, weil man das "Lokal" schnell wechseln musste. Schließlich war auf heimischen Gelände alles für das United-Sommerfest vorbereitet - mit Hüpfburg für die Kinder, mit Freibierfaß und megageiler Cocktailbar - dem ganz großen Dankeschön für eine unglaublich umfang- und erfolgreiche Saison. Hohendorf - Hohensee 3:4 (1:1) Tore: 1:0 Gebhardt (15.min), 1:1 Domann (38.min), 2:1 Augustat (48.min), 2:2 Domann (65.min), 2:3 Schröder (68.min), 3:3 Krüger (69.min), 3:4 Schröder (83.min) Team: Hoffi, Gruni, Jenner, Big Hoffer, Basti, Totti, Kevin, Gorden, Vitus, Fahl, Heiko, Domi, Katrin Coach: Olaf Supporter: Heiner, Monique, Erik, Katrin & Dirk, Ringo, Iris, Julia, Lukas, Corinna, Claudia G., Romy, Richard, Kerstin, Susi, Nicole, Kuhli