Der Beach-Marathon fand am letzten Juli-Wochenende in Dierhagen seine Fortsetzung. Nach den zuletzt überragenden Ergebnissen stand diesmal weniger das sportliche Abschneiden im Vordergrund. Klar lieben wir unseren Sport, doch über allem steht die United-Familie; dieses mehr als freundschaftliche Gefühl, wenn wir auf Tour gehen. Es ist nicht untertrieben, wenn behauptet wird, dass diese "Emotion" ansteckend ist und der Kreis immer größer wird. So genossen wir diesmal die außerordentliche Gastfreundlichkeit von Ina und Nico, die uns in Roggenthin Quartier gaben und für einen äußerst netten Rahmen sorgten. Prima war, dass mit Franzi, Corinna, Susi, Birgit, Monique, Claudia und Nicole sowie den Kindern Romy Renée, Rosalie, Kimberly Faye und Ricardo (+ Henk) das nichtkickende Personal größer war, denn die Familien hatten zuletzt oft auf ihre im Sand wühlenden Männer verzichten müssen. Ganz besonders begrüßt wurde auch Kevin, der schließlich den weitesten Anreiseweg hatte und auch erst zum zweiten Male, die Beine in den Sand stecken durfte.
Neben diesem "Sonnenschein" gab es allerdings auch das Gewitter: Totti hatte sich unter der Woche den Ellenbogen gebrochen, das Saisonaus.
Rein sportlich gesehen war die Mannschaften an diesem Wochenende als nicht eingespielt zu betrachten, dafür war die Konkurrenz durchaus namhaft. Und auch die Motivation war nach Natendorf und Deutsche Meisterschaft und vor dem Kiel-Finale und dem eigenen Turnier nicht unbedingt an der Obergrenze. Man musste also im Plan haben, dass die Serie von 25 ungeschlagenen Spielen das Wochenende nicht überleben würde. Am Sonnabend aber war es noch nicht soweit. Obwohl ganz schön durcheinandergewirbelt, fand man sich gut zurecht. Das lag daran, das Enro im Kasten wieder die Führungsarbeit übernahm und Domi fleißiger Sturmführer war. Im Abwehrverbund wurden neben Jenner und Vitus Heiner und Kai integriert, während das Sturmduo Domi und Kevin vom "Verteidiger" Erik unterstützt und von Olaf aufgefüllt wurde. Natürlich war nicht zu übersehen, dass Heiner noch Sand-Rückstand hat und KOF und Olaf noch nicht bzw. nicht mehr Meisterform erreichen können. Kevin dagegen stopfte das Totti-Loch zwar sehenswert, hat es aber nicht so mit den Torabschlüssen. Allerdings hält die United-Familie zusammen, hilft sich untereinander und bildet so eine Einheit, die erst einmal geknackt werden muss. Der erste Gegner - die Berliner Beach Bastards - schafften dies nicht. Die Null stand - und weil Erik einen einfegte, gewann man sogar. Es war der erste Sieg seit langem gegen die Bastards, doch war man mit der Chancenverwertung unzufrieden, weil auch gleich drei Neunmeter vergeben wurden.
Im zweiten Spiel traf man auf einen alten Bekannten. Philipp Pens war vor gut zehn Jahren nach Rostock gewechselt und traf nun mit seinem Rostocker FC auf alte Kameraden, die nun für United kickten. In einer ungewöhnlich hart geführten Partie verkaufte HSU erneut das Fell teuer. Zwar musste man nach der frühen Miedke-Führung prompt den Ausgleich hinnehmen, doch lässt sich die United von so etwas nicht mehr aus der Bahn werfen. Kevin wurde gefoult und versenkte den Neuner zum 2:1, Domi erzielte das 3:2 das dann gut verteidigt wurde.
Im Spiel um den Gruppensieg waren immerhin die Rostocker Robben der Gegner. Zwar standen die besten Robben im Finale der German-Master-League, aber es waren immer noch gute Robben im steinigen Dierhagen-Sand. Zwar ist die Robbenjagd offiziell verboten, doch nach der Partie konnte vor allem Domi feststellen: Robbenklatschen fetzt. United musste sogar gewinnen, um das Endspiel zu erreichen, denn die Robben hatten klare Siege vorgelegt. Doch jetzt bildete sich der Geist der letzten Turniere heraus. Erik wurde in die Defense zurückbeordert, Kai nach vorn geschickt. Die Füsse zeigten keine Schwäche, wurden fest in den Sand gestapft. Weiter Abwurf auf die Spitze 1:0. Zwar gab‘s gleich das 1:1, doch wieder Abwurf, Kopfball, Tor. Und weil die Sache so einen Spaß machte, wurden noch in der ersten Halbzeit Neuner eingefegt und Konter abgeschlossen: 4:1 - viermal Domann!
Kräfte wurden mobilisiert, das Lachen kehrte zurück, die Zweikampfstärke war schon da: Vitus zieht ab: 5:1. Alles klar......
Doch Dierhagen liegt vor der Rostocker Haustür und die Turnierleitung (und wohl auch die Schieris) wurden in diesem Turnier der Flens-Beach-Trophy eben nicht vom LFV Schleswig-Holstein, sondern von MV gestellt. Und ganz offensichtlich weiß der Landesfußballverband dieses Bundeslandes nicht, dass Hohensee United eben für MV an den Start geht und für MV Platz drei in der deutschen Meisterschaft holte. Jedenfalls wurden Frauen und Spieler in ungewöhnlich überheblicher Art und Weise behandelt, die das Nervenkostüm belasteten. Schon zuvor war Enro mit ner Zeitstrafe bedacht worden, doch nun trieben es die Offiziellen noch dicker, pfiffen zwei Neuner für die Robben und sogar einen eigenen Anstoß als technisches Foul gegen die United. So wurde in den letzten 1:30 aus dem 5:1 noch ein 5:4 - mit außergewöhnlichem Theater und der Androhung der Disqualifikation.
Eigentlich wollte die United ein Fest feiern, wie man es bislang immer tat. Doch schließlich musste die United sich auch wehren, denn man spielt seit zwei Jahren für diese norddeutsche Meisterschaft die meisten Turniere, gewann in Scharbeutz und Amrum und belebt manches Teilnehmerfeld. Nur im eigenen Bundesland wird diese Leistung nicht anerkannt. Zwar entschuldigte sich die Turnierleitung bei der United - doch gesprochenes Wort und geworfenen Stein kriegt man schlecht zurückgenommen.....
Aber auch Funktionäre aus MV können nicht verhindern, das HSU noch immer ungeschlagen war und noch ein (fast) perfektes Finale abliefern sollte: Gegner: 1.FC Versandkostenfrei, ein sehr torhungriges und mit guten Rostocker Kickern bestücktes Team. Wieder gelang ein Auftakt nach Maß, Erik trifft nach wenigen Sekunden. Doch der Gegner hatte einen Plan, traf recht glücklich zum Ausgleich und per perfektem Fallrückzieher zur Führung. Gewöhnlich zauberten sie dann aus dieser Position heraus perfektes Konterspiel. Doch der United gelang es, nicht leichtfertig zu öffnen und dennoch den Druck zu erhöhen: 2:2 Domi. Im zweiten Abschnitt kann Enro den Neuner nicht parieren, dafür aber macht Vitus wenig Federlesen: 3:3. Noch 80 Sekunden - der nächste Einschlag unter die Latte: 3:4 - und doch nicht verloren, weil die United doch noch einmal angreift: 4:4 - wieder Domi - was für ein Endspiel.....
Neunmeterschießen. Der Plan: Enro hält, Domi trifft - Sieg......     
Jupp: Enro hält, doch Domi trifft nicht. Also geht‘s weiter: Jenner hat geübt: 1:1, Kevin keine Angst 2:2 (wenn auch glücklich). Jetzt hält Enro wieder - doch auch er macht den Sack selbst nicht zu. Wieder legt Versandkostenfrei vor, doch Vitus schraubt das Teil in den Winkel 3:3. Als sechster Schütze kommt Heiner, wählt die falsche Ecke, sch........ade - weniger für Hohensee United - dieser zweite Platz kann wie einen Sieg gefeiert werden-  wohl aber für Heiner, dem jeder den Treffer gegönnt hätte, weil er bislang viel zu selten HSU unterstützen konnte und doch so wertvoll ist. Kopf hoch, Heiner!

Spiel um Platz 3: Rostocker Robben vs. Fantastics (1.FC Binz) 3:0 (Binz nicht angetreten)

Finale: 1.FC Versandkostenfrei vs. Hohensee United 4:4 / 4:3 n.9m (Tore: 0:1 Miedke, 2:2, 4:4 Domann, 3:3 Bäring / 9m: E.Kufahl hält, Domann verschießt, 1:0, 1:1 J.Kufahl, 2:1, 2:2 K.Schröder, E.Kufahl hält, E.Kufahl verschießt, 3:2, 3:3 Bäring, 4:3, Fritsche verschießt)

Team: E.Kufahl, Fritsche, Bäring, J.Kufahl, Heinrich, Domann, Miedke, K.+O.Schröder

Supporter: Ricardo, Rosalie, Romy Renée, Kimberly Faye, Corinna, Claudia, Nicole, Susi, Birgit, Monique, Franzi

Tore: Domann 7, Miedke 3, Bäring 2, K.Schröder 1

Tag zwei...
Und das Team wurde noch einmal kräftig umgekrempelt. In der Abwehr musste nun auch noch Jenner als feste Säule ersetzt werden. Dafür rückten unsere 2-Meter-Männer nach. Hoffi ging in seinen Kasten und sein Bruder rückte nach vorne. In den Sturm neben Kev und Domi wurde auch Enro versetzt. Gemeinsam versuchte man irgendwie die Lücke zu schließen, die Totti dort hinterlassen hat. Logisch konnte keine Top-Leistung erwartet werden, zu wichtig sind die in dieser Saison gewonnenen Erfahrungswerte, elementar die entwickelten Automatismen im Spielsystem unserer Truppe. Aber United startete auch in dieser Formation gut ins Auftaktmatch gegen die Fantastics vom 1. FC Binz. Gegen eine gute Truppe aus Landesligafußballern setzten wir zu Beginn unseren Beach Soccer durch und gingen durch Vitus und Enro zweimal in Führung, ehe viele Unstimmigkeiten dem Gegner einige viel zu leichte Tore ermöglichten und uns eine 2:5 Niederlage einbrachte. Die erste Niederlage nach 28 ungeschlagenen Spielen – eine tolle Serie die über Scharbeutz, Natendorf, Deutscher Meisterschaft in Saarlouis bis nach MV reichte! Anschließend fegten wir den völlig überforderten FC Matin aus dem groben Kies und fügten ihnen neun der 37 Gegentreffer an diesem Tage zu. Natürlich kein Gradmesser, aber das Team hatte sich formiert und war nun bereit für die schweren folgenden Spiele. Zuerst ging es gegen Versandkostfrei, das Finale des Vortages also. Es gestaltete sich eine ansehnliche, umkämpfte sowie jederzeit faire Partie, in der die Verbands- und Oberligaspieler nicht so fahrlässig mit ihren Möglichkeiten umgingen wie die Hohenseer, die sich somit knapp mit 1:2 geschlagen geben mussten. Ein gleiches Bild dann im abschließenden Spiel gegen die Dummen außer Bernd. Wieder machte United das Spiel, hatte einige gute Möglichkeiten, scheiterte zweimal am Aluminium und hatte am Ende ebenfalls mit 1:2 das Nachsehen.
Somit blieb dieses Mal im Fünfer-Feld nur der vierte Platz. Aber das ist kein Beinbruch für Hohensee, denn durch den zweiten Platz am Samstag, den vorhergehenden Turniererfolgen, war sportlich eh alles im Sack. Weiter steht die Erkenntnis, dass natürlich alles viel schwerer wird ohne Totti, Variabilität und Torgefahr sinken, Qualität geht verloren. Daran ist nicht zu rütteln! Für das Finale am kommenden Samstag in Laboe jedoch werden noch einmal alle Kräfte gebündelt. Im zweiten Jahr nacheinander werden wir dann als Ranglistenerster zur Endrunde fahren. Sicher auch weil wir die meisten Turniere gespielt haben – richtig - aber auch mit der Hälfte der Turniere wären wir ganz oben in der Punkteliste dabei, denn die Ergebnisse waren nach durchwachsenem Start in Damp und mittelprächtigem Ende in Dierhagen wirklich stark bis hervorragend. Gratulation an die gesamte Truppe zu diesem Erfolg.
Und jetzt? Auf zum Finale, oder auch: Über Zarnekau nach Laboe…

Team: F.Hoffstädt, Fritsche, Bäring, Heinrich, Miedke, K.Schröder, Domann, E.Kufahl, F.Hoffstädt

Supporter: Romy Renée, Kimberly Faye, Corinna, Nicole, Susi, Monique, Franzi

Tore: Bäring 5, K.Schröder, Domann, E.Kufahl 2, Miedke, F.Hoffstädt 1