Regionalentscheid Nord in Großenbrode

Traum von Warnemünde platzt im Halbfinale

Am Vortag hatten wir uns beim Finale der Flens-Beach-Trophy in Großenbrode mit einem dritten Platz, der Reserven nach oben ließ, für den Regionalausscheid Nord qualifiziert. Neben Erst- und Zweitplatziertem von gestern, der TSV Vineta Audorf und Ultima Reserva do Brasil, wurde das Feld mit Hamburger Vertreter Nordish Sharks, dem TuS Sudweyhe aus Bremen und SG Vienenburg aus Niedersachsen komplettiert. Die Spielzeit wurde auf zwei Mal 10 Minuten erhöht und nach zwei Dreiergruppen qualifizieren sich die ersten beiden für das Halbfinale. Den Platz kannten wir ja bereits und so beräumten wir nach einem anständigen Frühstück die Zarnekauer Feuerwehr und machten uns auf den Weg nach Großenbrode, wo wir um das Ticket zur Deutschen Amateurmeisterschaft in Warnemünde spielen wollten. Susi muss heute arbeiten, dafür reist Konnis Nicole aus Hamburg an und wir besetzen die Tribüne wieder mit 25!!! Uniteds. Romy, Emily und Mia hatten am Vortag ihre Unterstützung von der Spitze der Tribüne perfektioniert und waren bereit mit Corinna, Chrissy, Nici, Nicole, Tamino, Finnja und Mika die Hütte abzufackeln. Olaf, Rosi, Ricardo und Vitus begleiteten die Jungs zur Bank und unterstützten von dort. Konni fühlte sich nach seiner Verletzung wieder gut und wollte ins Tor gehen. In der Defensive agierten wieder Torsten, Heiner, Erik, Jenner und Enro, offensiv spielten Domi, Zoki, Christian „Kohrdula“ Kohr, Kevin und Püppi. Um auch ins Spiel zu kommen pausierte immer ein Spieler aus Defensive und Abwehr.

Das erste Spiel des Tages, gleicht unserem letzten vom Vortag, gespielt wird heute nur mit einem anderen Spielgerät. Da der SHFV aufgrund von Verträgen mit Derbystar spielt, gab es heute Adidas-Bälle. Grundsätzlich eine Verbesserung, wären diese nicht nagelneu und die noch vorhandene Wachsschicht macht den Ball sehr rutschig, was den Gegnern aber dieselben Schwierigkeiten wie uns bereitet. Ultima Reserva do Brasil hat noch etwas Verstärkung von ein paar jungen Spielern bekommen und möchte sich heute nicht so leicht geschlagen geben. In den ersten Minuten läuft das Spiel sehr langsam und vorsichtig, ehe ein Hackentrick des Gegners Torsten und Erik alt aussehen lässt und den Gegner in Führung bringt. Noch stehen wir nicht sauber im Sand. Hinten noch etwas unsicher und auch vorne fehlt noch etwas. Heiner und Christian schießen gute Freistöße von der Mittellinie, die aber knapp daneben gehen oder gehalten werden. Erik selbst scheitert mit einem guten Volley, ehe er kurz darauf mit einem Pass von der Mittellinie Domi in Szene setzen kann, der zum Ausgleich in den Winkel hebt. Bis zur Halbzeit kann kein Team einen weiteren Treffer erzielen, auch wenn Zoki die Chance zur Führung hatte. Gleich zu Beginn des zweiten Abschnittes, pennen wir nach einem fehlgeschlagenen Abschluss und geraten in Rückstand. Was folgt hat wenig mit Beachsoccer zu tun. Wir bewahren keine Ruhe und das Spiel wird zunehmend ruppig und gleicht eher einem Rasenspiel. So bekommen wir den Ball nicht über die Linie und müssen zum Ende etwas mehr Risiko gehen, was uns einen weiteren Gegentreffer beschert. Eine Ecke von Torsten, die Christian verwandelt, reicht nur noch zum 2:3 Endstand. Nun sind wir in Zugzwang.

Im zweiten Spiel warten die Nordic Sharks auf uns, ein uns seit Jahren bekannter Gegner. Und da legen wir auch gleich los wie die Feuerwehr. Domi mit dem Kopf, Püppi per Volley, Abstauber Christian und Zoki per Kopf sorgen für eine schnelle 4-Tore-Führung. Der Gegner macht deutlich weniger Druck und wir können tolle Beachsoccer-Spielzüge auffahren. Enro zeigt uns auch nochmal wie man Tore aus der Abwehr macht und nimmt sich den Ball aufs Knie um ihn aus unserer Hälfte einzunageln. Kurz vor dem Pausenpfiff macht der Gegner noch das 1:5. In Halbzeit Zwei geht es ähnlich weiter. Der vorsichtige Gegner und die hohe Führung beflügeln uns, sodass schnell die nächsten Tore fallen. Zoki tanzt den Gegner aus und bedient Domi vorm leeren Tor, ehe er sich mit seinem schwachen Rechten selbst belohnt. Anschießend nagelt Christian erst selbst kompromisslos in den Winkel ein, bevor er mit einem Seitenwechsel Enrico bedient, der seinen zweiten Treffer im Spiel macht. Zum Abschluss setzt sich Domi nochmal durch und sieht Zoki, der den 1:10 Endstand besiegelt. Unsere Mädels auf der Tribüne hatten wieder viel zu jubeln, das erste Spiel, in dem es noch einige Probleme gab, war aus den Köpfen und wir waren fürs Halbfinale qualifiziert.

Halbfinale, noch zwei Siege bis Warnemünde. Und der Gegner ist kein geringerer als Vineta Audorf, der in diesem Jahr wohl unser größter Rivale war, da wir sie einige Male als Gegner hatten und sie uns auch des Öfteren Ärgern konnten. Unverständlich bei der Mannschaft, die sich in den letzten Jahren immer mehr dem Beachsoccer verschrieben hat, bleibt ihre Art, sich von anderen Teams abzuschotten. Ein „Hallo“ vor oder „Abklatschen“ nach dem Spiel bekommt man da selten, was für den Beachsoccer schon sehr ungewöhnlich ist. Wird wohl die norddeutsche Freundlichkeit sein, kennen wir ja schon von Sylt. Wir können seit Beginn des Spiels sicher stehen und unser Spielzüge nach vorne aufbauen. Der Gegner steht allerdings auch immer dicht und lauert auf Konter. Einige gute Abschlüsse von uns, wie einen Fallrückzieher von Christian, kann der Torwart von Audorf stark halten. Die Freistöße des Gegners pariert Konni in Volleyball-Manier. Wir machen Druck, bekommen den Ball aber nicht über die Linie. Bis Kapitän Enro die Verantwortung übernimmt und sich den Ball hochnimmt und in den Winkel zündet, Tor. Leider machen wir damit nicht weiter und schaffen es durch individuelle Fehler noch bis zum Pausenpfiff in Rückstand zu geraten. Erst bleiben wir stehen und werden ausgekontert, anschließend lupft Erik zum Gegner statt zum Torwart und so steht es 2:1 für Audorf. Der Treffer von Enro hätte zur Pause Ruhe und Sicherheit bringen können, die beiden danach führen zu mächtig Unruhe unter uns. Schuldzuweisungen untereinander, der neue Ball, Schiedsrichter. Was bei uns auf der Bank passiert sieht nicht so aus, als wenn es nur 2:1 steht und wir noch 10 Minuten zu spielen haben. Enro findet nochmal ein paar beruhigende Worte und hat anschließend noch was viel besseres im Ärmel. Abwurf Konni auf Enro zu Beginn der ersten Halbzeit, 2:2. Heiner verfehlt aus der eigenen Hälfte sogar knapp die Führung. Anschließend bringen uns aber zwei unglückliche, schnelle Gegentore wieder voll aus dem Konzept. Was folgt sind einige Undiszipliniertheiten, die wir so nicht wieder brauchen. Statt zu spielen, suchen wir Fehler bei unseren Mitspielern, Spieler kommen vom Feld zum „kapitulieren“ und der Torwart lehnt am Pfosten und streikt. Wir stehen unglaublich unsortiert und mit so einer Einstellung kann so ein Halbfinale dann nicht gewonnen werden, auch wenn einige Spieler natürlich gerne nochmal gekämpft hatten. Zweimal Vineta und einmal Domi per 9-Meter sorgen für den 6:3 Endstand. Unfassbar, wir kontrollieren fast die gesamte erste Halbzeit, lassen uns von 2 Toren verrückt machen, gleichen aus und lassen uns von weiteren doofen Gegentoren komplett aus dem Konzept bringen. So kann man dann leider nicht nach Warnemünde zu den Amateurmeisterschaften fahren.

Unsere Frauen und Kinder feiern uns natürlich trotzdem und ein dritter Platz beim Regionalausscheid Nord klingt ja gar nicht sooo schlecht. Das Spiel um Platz 3 war vom Veranstalter nicht angedacht, sodass wir nicht mehr die Chance hatten, nochmal „anständig“ zu spielen. Trotz dem Frust über das vergeigte letzte Spiel können wir auf ein tolles United-Wochenende zurückblicken und der Traum von Warnemünde wird auf 2020 vertagt. Nach einem Verabschiedungsgetränk, machen wir uns wieder auf den Weg nach Hause, Vineta Audorf qualifiziert sich im Finale gegen Ultima Reserva für das Turnier in Warnemünde.

HSU: Totti, Erik, Konni, Jenner, Heiner, Enro, Domi, Christian, Zoki, Püppi, Kev / Olaf, Vitus, Rosi, Emily, Romy, Mia, Nici, Corinna, Nicole, Chrissy, Ricardo, Finnja, Tamino, Mika

Tore: Christian Domann und Enrico Kufahl je 4, Christian Kohr und Steven Zok je 3, Christian Jahrling 1