Es war wohl das Beachsoccer-Turnier in Deutschland, mit dem höchsten Stellenwert. Beim Finale der Flens-Beach-Trophy in Kiel-Laboe tummelten sich die Spitzenmannschaften der Republik, Landesmeister, Teams der GBSL (die auch 1.Bundesliga genannt wird), Champions-League-Teilnehmer. Wohl noch nie waren so viele Top-Akteure, inklusive der Nationalspieler, an einem Strand, in einer Veranstaltung. Und im 18 Mannschaften starken Feld vertrat Hohensee United diese Region - dank des Sponsors Sparkasse steht Vorpommern auf der Brust - hervorragend. Erst im Viertelfinale mussten die Kicker, die als Vize-Landesmeister MV und als Zweiter der Rangliste Schleswig-Holsteins angereist waren, die Segel streichen. Dabei waren die Voraussetzungen getrübt, da mit Jens Kufahl eine wichtige Säule kurzfristig verletzt passen musste. Außerdem war die Anreise mit Stau nicht optimal, so dass die Eröffnung von vielen „Kollegen“ verpasst wurde. Zeitpläne wurden nicht eingehalten, Gegner konnten nicht beobachtet werden, auch weil der Gruppenfavorit aus Ibbenbüren noch später kam und das erste Match gegen die Frikadelle 3 Mark mit 0:5 am grünen Tisch verlor. Was sich als Sorgenfalte breitmachte, entpuppte sich später als Vorteil. Doch gemach, gemach.

Die United-Gemeinde trotzte den widrigen Umständen mit einem großen Extrakreis und „hökschster Konzentration“ (um mit Jogi Löw zu sprechen). Im ersten United-Spiel in Gruppe A traf Christian Bäring gegen Ultima reserva do Brasil (immerhin 4:0-Auftaktsieger gegen Matin) schon nach drei Minuten mit einem Strich von Schuss aus der eigenen Hälfte zur Führung. Totti und Püppi ließen der brasilianischen Reserve keine Luft zum Atmen und sorgten für den 3:0 Pausenstand. Fluffig leicht erzielte Christian Jahrling zwei weitere Treffer für den 5:1-Auftaktsieg. Im zweiten Match ging es schon gegen Frikadelle 3 Mark, die man als Mitkonkurrent um Platz zwei auf der Rechnung hatte. Die Kölner hatten schon die drei Punkte gegen Ibbenbüren auf dem Konto und agierten sehr selbstbewusst. Doch eine herrliche Kombination sah Christian Domann in Aktion, der Jahrling bediente, der volley einnetzte. In der härter werdenden Partie ließ sich Erik auch von drei Frikadellen nicht stellen. Den erarbeiteten Freistoß „kloppte“  er humorlos in die Maschen. Angriffsmotor Torsten Abraham konnte relativ zügig das 3:0 erzielen, so dass der plötzliche Gegentreffer nicht ins Gewicht fiel. Auch weil Vitus prompt mit dem 4:1 den alten Abstand wieder herstellte. Mittlerweile hatte auch Robert sich ins United-Trikot gestürzt und das bislang siebenköpfige Team verstärkt.

Der Kräfteverschleiß bei heißen Temperaturen und schwülem Wetter war aber offensichtlich und führte zum „Unwohlsein“  bei Vitus. Doch der „Jung von de Küst“ steckt was weg, ein United-Trikot am Leib macht Unmögliches möglich. Schließlich ging es um den Gruppensieg. Es war von Vorteil, nicht „all-in“ gehen zu müssen und trotzdem um den Sieg zu spielen. Denn was HSU im ersten Spielabschnitt zeigte, war sensationell. Der Dritte der GBSL, der Ibbenbürener BSC aus der Nähe Osnabrücks, war ein wenig in Zugzwang, konnte sein breit angelegtes System aber nicht durchbringen. Hohensee United stand einfach sicher im Sand. Vor dem erneut starken Keeper Enrico Kufahl, ließen Heiner Fritsche, Erik Miedke und Vitus Bäring nichts zu. Im Gegenteil: Nach einer Ecke ging die United durch Abraham in Führung, die Jahrling hätte ausbauen können, doch sein Neunmeter fand nicht den Weg ins BSC-Tor. Auch Christian Domann beschäftige die Bundesliga-Abwehr und Robert Schröter riss Lücken. Leider wurde manch strittige Situation großzügig ausgelegt, denn der Favorit war nah dran, die Nerven komplett zu verlieren. Im zweiten Abschnitt riskierte der Favorit mehr, auch weil er gewinnen musste. In einer packenden Partie verlor Hohensee United noch 1:2, zeigte aber, dass auch hier mehr möglich gewesen wäre. Tabellarisch war das kein Beinbruch, denn dank des besseren Torverhältnisses blieb man an der Spitze, während sich die Frikadelle mit einem Unentschieden aus dem „Weiterkommen-Rennen“ verabschiedete. Man musste nur noch gegen den FC Matin gewinnen, um Gruppenerster zu werden und den starken Robben aus dem Weg zu gehen. Mit einem 6:0 brach man den anfänglichen Widerstand und machte die Hausaufgaben. Püppi und Totti machten zwei und Erik einen. Dass Muskel-Uwe Übersicht bewies und für den enorm fleißigen Domi auflegte, freute das Team.

Apropos Freude: Auch die Beach Bastards aus Berlin wussten zu begeistern. Mit Heiko und Big Hoffer verstärkt, verlor man gegen die Beach Royals aus Düsseldorf knapp mit 1:3. Bitter kam es gegen den BFC Braunschweig. 3:1 hatte man in Front gelegen und dann mit einem Freistoß in den Winkel in letzter Minute 3:4 verloren. Das 3:3 gegen Stiftung Wadentest war der Schlusspunkt unter einer famosen Leistung.

Diese wollte Hohensee United auch gegen die GWS Beach Pirates im Viertelfinale abliefern. Und eigentlich war es auch eine Klasse-Leistung, doch leider ohne Happy End. Dabei stand man wieder sehr solide in der Abwehr und hatte die besseren Offensiv-Aktionen, die mit Tottis 1:0 auch belohnt wurden. Doch im Kieler Sand war das kein Ruhekissen, schließlich muss man auch mit anderen Umständen rechnen. Das 2:0 hätte eben gelingen müssen, will man auch von Schieris unabhängig sein. Im zweiten Abschnitt ließ sich das 1:1 nicht verhindern (Gegentore schluckt man im Sand auch mal zufällig), doch dann hatte man die zwei Möglichkeiten zur erneuten Führung. Und man hatte Totti, der sich im Vollsprint an zwei Gegenspielern vorbeibrachte und rüde umgesäbelt wurde. Der Pfiff kam zwar, doch wurde die Aktion als Stürmerfoul gewertet... So kam es, wie es kommen musste. Der Kniefall von Stefano Mari (verbunden mit einem Aua) brachte den Neunmeter, den der Ex-Nationalspieler sicher verwandelte. Das 1:3 in der Schlussminute hatte nur noch statistischen Wert, weil HSU längst alles auf eine Karte setzte.

Zwar kann das Erreichen des Viertelfinales als Erfolg gewertet werden - auch weil man mit dem Ibbenbürener BSC, dem 1.FC Versandkostenfrei und den Beach Royals Düsseldorf in allerbester Gesellschaft war - doch der Blick auf den Pirates-Halbfinalgegner BSC Braunschweig ließ ein wenig Wehmut aufkommen. Sogar das Finale wäre da drin gewesen... Dieses gewannen dann die Rostocker Robben gegen die Mari-Truppe locker mit 5:0, doch auch Siebenbäumen hat den Sprung zum Supercup geschafft.

Kommentar:

Natürlich sind wir hier auf unserer Website auf unser Team und unsere Leistung fixiert und Zeitungsberichte sehen sicher neutraler aus. Dennoch versuchen wir stets den Rahmen der  Objektivität zu wahren, anderen Gegnern sowohl vor Ort als auch hinterher in der Berichterstattung den üblichen Respekt zu erweisen. Leider scheint das nicht an allen Küsten üblich zu sein, wie man aus dem Sportbuzzer der Lübecker Nachrichten erfährt. Ohne Worte und Ansporn für das nächste Mal.

Zitat:

Einzig die Rostocker Robben, die wohl beste Mannschaft Deutschlands, dazu noch für den Cup verstärkt mit einigen kurzfristigen „Einkäufen“, etwa Topscorer Körner aus Braunschweig, konnte die Beach Pirates in Laboe im Endspiel besiegen. Zuvor hatte Singh, ja auch Torwart der Pirates, nur ein einziges Gegentor bekommen in Viertel- und Halbfinale, war mit seinen Pirates nach Siegen gegen Hohensee United und Beachdiver Braunschweig ganz souverän ins Finale eingezogen.

Olaf Schröder

	Spiele:
A	Ultima Reserva do Brasil	vs.	FC Matin	4:0
A	Ibbenbührener BSC	vs.	Frikadelle 3 Mark	0:5	Ibbenbühren nicht angetreten
B	Primus Inter Pares	vs.	Los Monstruos	1:0
B	Beachkick Berlin	vs.	Dummen außer Bernd	4:1
C	Campingplatz gebucht	vs.	GWS Beach Pirates	1:3
C	Rudi 05	vs.	Rostocker Robben	0:11
D	Stiftung Wadentest	vs.	BFC Braunschweig	1:4
D	Beach Royals Düsseldorf	vs.	Beach Bastards Berlin	3:1
A	Hohensee United	vs.	Ultima Reserva do Brasil	5:1	1:0 Bäring, 2:0 Abraham, 3:0, 4:1, 5:1 Jahrling
A	FC Matin	vs.	Ibbenbührener BSC	0:6
B	1.FC Versandkostenfrei	vs.	Primus Inter Pares	4:0
B	Los Monstruos	vs.	Beachkick Berlin	1:4
C	GWS Beach Pirates	vs.	Rudi 05	4:1
D	BFC Braunschweig	vs.	Beach Royals Düsseldorf	1:6
A	Frikadelle 3 Mark	vs.	Hohensee United	1:4	0:1 Jahrling, 0:2 Miedke, 0:3 Abraham, 1:4 Bäring
A	Ibbenbührener BSC	vs.	Ultima Reserva do Brasil	6:1
B	Dummen außer Bernd	vs.	1.FC Versandkostenfrei	2:5
B	Beachkick Berlin	vs.	Primus Inter Pares	4:2
C	Rudi 05	vs.	Campingplatz gebucht	7:5
D	Beach Royals Düsseldorf	vs.	Stiftung Wadentest	5:2
A	Frikadelle 3 Mark	vs.	FC Matin	1:1
A	Hohensee United	vs.	Ibbenbührener BSC	1:2	1:0 Abraham
B	Dummen außer Bernd	vs.	Los Monstruos	3:2
B	1.FC Versandkostenfrei	vs.	Beachkick Berlin	3:2
C	Rostocker Robben	vs.	GWS Beach Pirates	4:2
D	Beach Bastards Berlin	vs.	BFC Braunschweig	3:4
A	Ultima Reserva do Brasil	vs.	Frikadelle 3 Mark	2:4
A	FC Matin	vs.	Hohensee United	0:6	0:1, 0:5 Jahrling, 0:2 Miedke, 0:3, 0:4 Abraham, 0:6 Domann
B	Primus Inter Pares	vs.	Dummen außer Bernd	2:6
B	Los Monstruos	vs.	1.FC Versandkostenfrei	1:5
C	Campingplatz gebucht	vs.	Rostocker Robben	2:9
D	Stiftung Wadentest	vs.	Beach Bastards Berlin	3:3	2:3 Kruse

 

Gruppe A:
Platz	Team	Punkte	Tore	Diff.
1	Hohensee United	9	16:4	+12
2	Ibbenbührener BSC	9	14:7	+7
3	Frikadelle 3 Mark	7	11:7	+4
4	Ultima Reserva do Brasil	3	8:15	-7
5	FC Matin	1	1:17	-16

 

Gruppe B:
Platz	Team	Punkte	Tore	Diff.
1	1.FC Versandkostenfrei	12	17:5	+12
2	Beachkick Berlin	9	14:6	+8
3	Dummen außer Bernd	6	12:13	-1
4	Primus Inter Pares	3	4:14	-10
5	Los Monstruos	0	4:13	-9

 

Gruppe C:
Platz	Team	Punkte	Tore	Diff.
1	Rostocker Robben	9	24:4	+20
2	GWS Beach Pirates	6	9:6	+3
3	Rudi 05	3	8:20	-12
4	Campingplatz gebucht	0	8:19	-11

 

Gruppe D:
Platz	Team	Punkte	Tore	Diff.
1	Beach Royals Düsseldorf	9	14:4	+10
2	BFC Braunschweig	6	9:10	-1
3	Beach Bastards Berlin	1	7:10	-3
4	Stiftung Wadentest	1	6:12	-6

 

	Viertelfinale:
1	Hohensee United	vs.	GWS Beach Pirates	1:3	1:0 Abraham
2	1.FC Versandkostenfrei	vs.	BFC Braunschweig	2:4
3	Rostocker Robben	vs.	Ibbenbührener BSC	2:2 (2:1 n.9m)
4	Beach Royals Düsseldorf	vs.	Beachkick Berlin	3:3 (3:4 n.9m)

 

	Halbfinale:
1	GWS Beach Pirates	vs.	BFC Braunschweig	2:1
2	Rostocker Robben	vs.	Beachkick Berlin	5:2

 

Spiel um Platz 3:
Beachkick Berlin	vs.	BFC Braunschweig	2:1

 

Finale:
GWS Beach Pirates	vs.	Rostocker Robben	0:5

 

Hohensee United: E.Kufahl, Fritsche, Miedke, Bäring, Domann, Abraham, Jahrling, Schröter, O.Schröder

Beach Bastards Berlin (United): Manzi, Reinhardt, Sander, Hoffstädt, Wagner, Kruse, Pankotsch

Supporter: Monique, Susi, Nicole, Claudia, Ricardo, Rosalie, Romy Renée, Evy, Mandy, Franzi, Jenner, Kev

Tore: Püppi, Totti 6, Vitus, Erik 2, Domi 1 - (Bastards: Jens 2, Heiko, Henry, Matze 1)